Etwas in "eigener Sache".
Zu denen gehöre ich zweifellos. Und so erfreuen sich meine Leserbriefe beim Vaterland keiner grosser Beliebtheit. Ganz anders die LIE-ZEIT. Sie veröffentlicht so gut wie alle meine Leserbriefe. So "lausig" kanns um meine "mangelhafte" Netiquette also nicht bestellt sein ?
Nachdem ich in eigener Sache im Grossen und Ganzen nicht reklamiere, mache ich es dennoch für einmal mit dem folgenden LESERBRIEF.
"Ich wundere mich".
"Ich wundere mich. Gut, das tun wir wohl alle Mal. Und doch frage ich mich, warum ich mir Zeit nehme, den einen oder anderen Leserbrief zu schreiben und ihn ans Vaterland zu schicken. Vier von fünf Leserbriefen landen postwendend – aber mit Elan – im Aktenvernichter des Vaterland. Dieses Gerät steht vermutlich gut im Futter. Zum Glück gibt's noch die Lie-Zeit, sie veröffentlicht so gut wie alle meine Leserbriefe. So. Und wenn ich mich Mal nicht wundere, dann gehe ich abends durchs Vaduzer Städtle. Ich schaue dabei gut auf meine Füsse; nicht dass ich noch über eine der zahlreichen Skulpturen stolpere, die die Gemeinde Vaduz in ihrer Verlegenheit irgendwo und irgendwie im Zentrum abgestellt hat. Das "Arrangement" vor dem Rathaus kommt mir vor, als hätte ein DHL-Kurier diese dort in der Eile vergessen. Aber klar. Kultur ist keine einfache Sache. Vor allem wenn man in Liechtenstein lebt. Denn was so ein Schreiberling am Tag alles in die Tastatur hämmert, das geht gelegentlich auf keine Kuhhaut. In den Jahren 2021 bis 2022 hats sogar für ein eigenes Buch gereicht. Einem kleinen bayerischen Buchverlag hat es sogar so sehr gefallen, dass er beschlossen hat, mein Buch zu veröffentlichen. Ein Glücksfall, ein eigenes Buch, ohne irgend etwas dafür bezahlen zu müssen. Im März 2024 – meinem kleinen Verlag seis gedankt - waren dann an der Leipziger Buchmesse rund hundertfünfzig Zuhörer so nett und haben sich zwanzig Minuten Zeit genommen, um meiner Lesung aus meinem Buch zu lauschen. Was für ein Erlebnis. Gut, von Seiten meiner Wohngemeinde gab's nichts für Leipzig, und auch die Liechtensteinische Kulturstiftung sah sich außer Stande, einem Liechtensteiner Schreiberling einen Zuschuss für die Fahrt an die Leipziger Buchmesse zu spendieren. Und so erinnere ich mich an die Skulpturen-Flut im Vaduzer Zentrum. Land und Gemeinde lassen sich die Kultur was kosten. Nicht für alle. Wirklich neu ist das aber auch nicht. Meinen Blog (www.derwillebloggt.li) füttere ich trotzdem täglich."