Energiepauschale: Weniger als die Hälfte holte sich den Zustupf.

(LiVa, 13.05.2024) Die Politik hatte mehr erwartet: Um die Folgen des Strompreisschocks abzufedern, hatten Regierung und Landtag im Winter 2022 ein Entlastungspaket aufgegleist. Dieses sah unter anderem vor, dass einkommensschwache Haushalte im ersten Halbjahr 2023 eine Einmalzahlung beantragen können – die sogenannte Energiekostenpauschale.
Doch die Bilanz fiel ernüchternd aus: Nur knapp die Hälfte der damals 5000 anspruchsberechtigten Haus hal te beantragte den staatlichen Zustupf. Von den für die Hilfsmassnahme bereitgestellten 5 Millionen Franken wurden lediglich 1,14 Millionen Franken ausbezahlt.
(dwb) Es spricht für die in unserem Land weit verbreitete Arroganz der "Wir-habens-ja-Mentalität", dass der Titel diejenigen treffend erwähnt, die den "Zustupf" des Landes benötigt haben. Und damit suggerieren, dass mehr als Hälfte diesen Zustupf überhaupt nicht nötig haben und hatten.
Aber es macht sich doch weit besser, wenn man sagen kann, dass es der Hälfte der Einwohner dieses Landes sprichtwortlich "saugut" geht. Wir sind die besten. Die schlausten. Die reichsten. Gut. Und dann gibts die andere Hälfte, die jeden Tag arbeiten geht. Und es mit den hohen Energiepreisen dennoch mühsam wird. Und die Energiepreise sind ja nicht gottgegeben. Dieselbe Politik, die uns vormachen will, wie sehr ihnen das Wohl der Bevölkerung am Herzen liegt, exakt dieselbe Politik ist ja gerade schuld an dem Dilemma.
Unfähig, mit dem schwierigen Charakter Russlands umzugehen, weiss sie nichts besseres, als die Energieversorgung zu unserem wichtigsten Partner zu kappen und dadurch die Preise in Bodenlose zu treiben.
Nein, nicht einkommensschwächere Schichten in der Bevölkerung sind schuld am Dilemma. Sie sind nur - einmal mehr - diejenigen, die das Versagen der "Politik-Elite" ausbaden müssen.
Ja, ein guter Teil der liechtensteiner Einwohnerschaft hat den "Zustupf" mehr als gebrauchen können.
Und das ist - auch gut so.
(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)