Doris Quaderer übernimmt die publizistische Leitung bei Radio L.

(LiVa, 21.09.2024) "Die 46-Jährige will sich für den Erhalt des Senders und die Steigerung der Qualität einsetzen."
(dwb) Nun könnte ich den gesamten Artikel auf der Titelseite des Liechtensteiner Vaterlands durchlesen. Doch, ich gebe es zu, dafür ist mir meine Zeit tatsächlich zu schade. Ich wage - blind - eine Prognose hinsichtlich der Bemühungen von Frau Quaderer: Radio L wird sich in einem Jahr in genau demselben desolaten Zustand befinden wie heute. Es wird keinerlei "Steigerung der Qualität" geben.
Nur wird wohl niemand RadioL zum Erfolg führen können. Das liegt schon einmal daran, dass bei RadioL alles was Rang und Namen hat (oder ihn gerne hätte) reinschwatzt und es besser weiss.
Schauen wir uns die Entstehung von RadioL an. Vor gut 30 Jahren, rund um uns herum sind die Radio-Privat-Sender wie Pilze aus dem Boden geschossen, musste auch Liechtenstein ein eigenes Radio haben. Klar, das war noch irgendwie nachzuvollziehen. Als eigenes Land sollten wir wenigstens einen landesweiten Radio-Sender vorzeigen können. Und so wurde, vollmundig und werbewirksam (selbst die Ligha musste herhalten ...) der "RadioL - gäll" lanciert und auf biegen und brechen durchgedrückt. Die Euphorie in der Bevölkerung war gross. Man gründete gar eine Aktiengesellschaft, die entsprechende Papiere ausgegeben hat. Als der arbeitende Teil der Gesellschaft dann erfahren hat, dass ihn der Radio-Sender 1000 Franken kosten sollte, schwand das öffentlilche Interesse rapide. Und Vater Staat ist eingesprungen, so wie er es in Liechtenstein immer tut, wenn es ihm zu peinlich ist, die grosse Lippe mit der Realität zu tauschen. Uebrigens war ich tatsächlich einer der wenigen Aktionäre, welche die 1000 Franken für eine Aktie ausgegeben und später - bei mir ohne jede Reue - ans Knie genagelt haben. Ich halte es für möglich, dass die meisten, die heute ihre Stimme am lautesten erheben, keine Aktie von RadioL besessen haben.
Und so hat RadioL gestartet. Ich bin zwar kein regelmässiger Hörer, dennoch gebe ich zu, es hat mir tatsächlich gefallen, dass wir in diesem kleinen Land einen eigenen Radiosender auf die Beine haben stellen können. Es erscheint mir als Gelegenheitshörer allerdings nicht so, als hätten die Macher von RadioL einen derart schlechten Job gemacht.
Aber es scheint nicht möglich zu sein, den Radiosender ohne parteipolitisches Kalkül, Geplänkel und Postengeschacher betreiben zu können.
Nicht sinnvoll, aber normal in unserem kleinen Staatswesen.
Solche und andere ungeschickte Manöver unserer Regierung und Landtag sind mit Sicherheit auch dafür verantwortlich, weshalb die Arbeit dieser Gremien derart verheerend schlecht beurteilt wird.
(Bildquelle: RadioL)