Ist das schon noch "Journalismus" ?

(LieVa 06.04.23) "Kurz nach halb drei Uhr am Nachmittag des 4. April betritt Donald J. Trump einen Saal des Strafgerichtsgebäudes in Lower Manhattan. Er trägt keine Handschellen. Das ist er also, der Live-Moment, in dem sich zum ersten Mal ein (ehemaliger) Präsident in einem Strafverfahren verantworten muss. Er setzt sich in die Mitte seiner vier Anwälte, die ihm eingebläut haben dürften, kein Wort mehr als nötig von sich zu geben. Die wenigen Antworten, die er in der nächsten Stunde geben muss, sind kurz: «Yes», «I do», «not guilty». Trump plädiert also, wenig überraschend, darauf, unschuldig zu sein."
Ich finde es schon bezeichnend, wie auch unser Liechtensteiner Vaterland unkommentiert die Seiten übernimmt, die ihnen internationale Boulevard Agenturen zur Verfügung stellen. Klar, irgendwie müssen die Zeitungen ihre letzten Seiten füllen.
Die schaut auch sicher keiner an, das wird eingelesen und gedruckt. Tschüss.
Trotzdem finde ich es symptomatisch, wie wir mit ehemaligen, höchsten Würdenträgern eines Staates umgehen, nur weil wir ihre Ansichten nicht teilen.
"Das Grossmaul wirkte kleinlaut". Tendenziöser gehts also wirklich nicht mehr ! Verunglimpfen, schlecht machen, in den Dreck ziehen. Es gab eine Zeit, da war Journalismus etwas seriöses. Etwas sauberes. Etwas unparteiisches. Eben – ein qualifizierter Beruf. Da spielten persönliche Sympathien nicht die geringste Rolle. Journalimus - eben. Den gabs schon mal. Peter Scholl-Latour war einer von ihnen. Lange her.
Heute ist der Berufsstand verkommen zu sich selbst präsentierenden, gestylten Jung-Uni-Absolventen, die von allem eine Ahnung zu haben scheinen. Und doch keinen Schimmer davon haben, wie unsere Welt funktioniert. Gleichgeschaltet parieren sie den grossen Sendern und plappern und schreiben den gleichen Unsinn nach, den ihnen die grossen Agenturen in den Mund legen. Schade.