Direktwahl der Mitglieder der liechtensteinischen Regierung.

26.01.2024

(LiVa, 26.01.2024) In gut einem Monat – am 25. Februar – wird Liechtensteins Stimmvolk über die Verfassungsinitiative der DpL zur Volkswahl der Regierung abstimmen. Sollte sich eine Mehrheit für die Initiative aussprechen, würde sie am 1. Juli 2024 in Kraft treten. Heisst: Das neue Verfahren, wie die Regierung gewählt wird, würde bereits bei den Wahlen 2025 zur Anwendung kommen.

(dwb) Solcherlei Begehr des Wahlvolks veranlassen unsere Fraktionsvorsitzenden zur "Gegenwehr". Michael Winkler von der VU ist das Ansicht, man müsse « …schon einen Hang zum Narzissmus haben, um sich so einer Wahl zu stellen». Denn «bei einer solchen persönlichen Exponierung muss man schon eher einen Hang zum Narzissmus haben, um sich der Wahl zu stellen. Den Kandidierenden im aktuellen System ging es meiner Erfahrung nach immer eher um das Land und die Leute und weniger um die eigene Person.»

Ich glaube, Bedenken solcher Art sind nur deshalb zum Teil begründet, weil es sehr oft eben nicht um das Land und die Leute geht. Die neuesten Abstimmungsergebnisse des vergangenen Wochenendes legen nahe, dass unsere Politiker und «Land und Leute» nicht gerade nah beieinander liegen.

Im Gegenteil: Es gibt sehr wohl viele Karrieristen und Personen, denen der «Glanz und die Ehr'», im Landtag oder Regierung zu sitzen sehr wohl derart schmeichelt, dass andere Unbilden, die in der Politik unvermeidlich sind, durchaus in den Hintergrund rücken.

Ja, eine Direktwahl exponiert die zu wählenden Personen. Aber gehört das nicht dazu ? Ist man als gewählter Politiker am Ende nicht immer «exponiert» ? Da scheinen unsere Politiker dann durchaus weniger dünnhäutig zu sein.

Wer sich zur Wahl stellt, soll sich nicht mehr hinter seiner Partei verstecken können.

Direktwahl ist richtig. Wer sich wählen lassen will, muss mit dem Risiko leben, 

dass die, die ihn wählen sollen – genau das nicht tun.


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