Die Katholische Kirche wird ihre Privilegien nicht aufgeben (müssen) ...

24.06.2025
Seit längerem wird in Liechtenstein an einem neuen "Religionsgesetz" gewerkelt. Ich benutze deshalb den etwas despektierlichen Audruck "werkeln", weil man es nicht anders sagen kann. 


Die Trennung zwischen Kirche und Staat ist seit mindestens hundert Jahren auch in Liechtenstein dringendst geboten. Dass das bis heute nicht möglich ist, das liegt weder an Regierung noch an der Bevölkerung. Es ist das Fürstenhaus, das Bestrebungen für eine Trennung von (katholischer) Kirche und Staat aktiv und äusserst erfolgreich hintertreibt. 

Es bleibt also Aufgabe der Regierung, nicht die Trennung durchzuführen (das ist nicht weiter schwierig, wir haben alleine in der EU zwei Dutzend Beispiele dafür, wie das geht ...), sondern es geht darum, irgend einen windigen Kompromiss zusammenzubasteln, aus dem die katholische Kirche weiterhin als treibende, unangefochtene Landeskirche hervorgehen wird. 

Wird diese Problematik von der Regierung nicht zur vollsten Zufriedenheit des Fürstenhauses  erledigt, wird dieses das neue "Gesetz" nicht sanktionieren. Es wird also nicht in Kraft treten können. Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass auch die neue Regierung gegenüber dem Fürstenhaus zu dessen Zufriedenheit parieren wird. 

Das ist der Grund, warum es nicht vorwärts geht, mit der Trennung von Kirche und Staat. 

Wir bleiben also verhaftet in den Strukturen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. 

Wir schaffen es nicht, uns daraus zu lösen. 

(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)