Der «Like-Göllawaga» zieht durch die Sozialmedien.

17.06.2023

(LiVa, 17.06.2023) "Sapperlot" - "Der «Like-Göllawaga» zieht durch die Sozialmedien.

Zumindest ist Frau Julia Strauss vom Vaterland dieser Ansicht. "Klar, ... (so stellt Frau Strauss fest) … man hört meistens, dass es «eh immer di Gliicha» sind, die lauthals im Netz vor sich hin pöbeln oder meinen, sie haben ein Geburtsrecht auf Leserbriefe.

(dwb) Als Leserbriefschreiber und Verfasser meines eigenen Blogs glaube ich nicht, ein "Geburtsrecht" auf Leserbriefe zu besitzen. Ich halte es vielmehr mit den alten Griechen, und hier speziell mit Perikles, der schon vor 2000 Jahren festgestellt hat: "Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger."

"Leserbriefschreiber" sind nicht per se "Nörgler" oder "Besserwisser". Leserbriefschreiber sind einige ganz wenige, mutige Einwohner unseres Landes, die sich trauen, Misstände – die es ihrer Meinung nach gibt – offen zu legen. Diese Einwohner haben keine Angst, aufgrund der Verwandtschaft mit einem politisch Aktiven ihre Meinung öffentlich zu sagen. Sie haben in der Regel auch kein eigenes Geschäft, für das sich die freie Meinungsäusserung negativ auswirken könnte. Oder, wie in meinem Fall, sie haben sich nach 40 Jahren Arbeit und morgens um 6 Uhr aufstehen bereits in die wohlverdiente Pension zurückgezogen, sodass ihnen auch kein Arbeitgeber mehr an den Karren fahren kann.

Und sie fürchten sich auch nicht vor jungen, lebensunerfahrenen Zeitungsredaktoren und Journalisten, die nicht müde werden, Leserbriefschreiber als Störenfriede und unliebsame Zeitgenossen zu diffamieren.

In diesem Land läuft vieles daneben. Und ganz besonders in der Politik, die besiedelt ist von Emporkömmlingen, Karrieristen und von denen, die in ihrem Windschatten davon profitieren.

Und voll ist von jungen Journalisten, die sich in ihrem weich gespülten Fahrtwind sonnen, zu einer lebendigen Auseinandersetzung in den Medien aber – leidlich wenig – beitragen.


Leserbriefschreiber und andere "Nörgler" sind Gott sei Dank

- noch immer - Teil einer lebendigen Opposition.

Und damit ein Herzstück der modernen Demokratie. Auch wenn das nicht alle so sehen mögen.


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg. lizenzfrei)

(Im Dezember 2023 wird der erste Roman des Schreiberlings Wille in Bamberg/Deutschland erscheinen)