Das Volksfest "100 Jahre Zollvertrag Liechtenstein – Schweiz" ist Geschichte.

01.05.2023

(dwb, 01.05. 2023) Gut, eine grosse Geschichte können wir damit nicht schreiben, mein ich.

Ich erinnere mich an das Jahr 1976, den 70. Geburtstag von Fürst Franz Josef II. Das war noch ein Volksfest. Damals war für das Volk noch nicht alles zu teuer. Ein Fest für die Sinne. Noch heute erzählen sich viele der älteren unter uns davon. Und es war uns sogar eine Silbermünze wert, die wir damals noch an jeden Haushalt verschenkt haben. Tempi Passati. Alles zu teuer.

Damals war uns das "Volk" noch ein wirkliches Fest wert. Damals hatten wir auch noch eine "Kultur der Gastfreundschaft".

Niemand wäre es in den Sinn gekommen, dem Volk als das Highlight des Festes Gratis-Bratwürste anzubieten, für die es dann auch noch in einer 15-Meter-Schlange dreissig Minuten anstehen durfte.

Tödlich der Slogan "Es hätt, solangs hätt."

Also, wenn meine Frau und ich Freunde zum Grillen einladen, dann gibt's kein "Es hätt, solangs hätt". Das tun nur "Gastgeber", denen alles für die Gäste zu teuer und zu schade ist.

Volksfest ? Ein paar Lametta-Reden, notabene noch eine Bundesrätin Keller-Sutter, die noch nicht einmal den Unterschied zwischen "Fürst" und "König" zu kennen schien. Aber es hat ins Bild gepasst.

Und dafür haben unsere Vorfahren der Schweiz den Zollvertrag abgerungen,

Basis unseres Aufstieges zu einem der reichsten Länder Europas.

Für ein paar Festbänke entlang der Rheinbrücke, ein paar Bier. Und ein paar Gratis-Bratwürste. Das wars im grossen und ganzen. Offen gestanden, jeder Dorf-Jahrmarkt hat erheblich mehr zu bieten. Aber, klar, ein Fest ist immer Ansichtssache. Dieser Beitrag ist meine Ansicht.

Und last but not least: Eines sollte nicht sein:

Dass man einem Fest ansieht, dass es die Gastgeber an jeder Ecke reut. Das – nicht.

(Bildquelle: LIEWO Sonntagszeitung)

(Im Dezember 2023 wird der erste Roman des Schreiberlings Wille in Bamberg/Deutschland erscheinen)