Das Märchen von der Europäischen Wertegemeinschaft.

(LiVa, 24.10.2023) Wenn Liechtenstein die europäische Wertegemeinschaft anführt, ist das gemäss Regierung auch im ureigensten Interesse des Landes.
Mit der Übernahme des Vorsitzes im Ministerkomitee am 15. November ist Liechtenstein für die Umsetzung der Ziele und Prioritäten des Europarats verantwortlich. Und damit für das Einstehen der Grundwerte wie Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
(dwb) Es geht auf diesem Planeten wohl weniger um die häufig zitierte "Westliche Wertegemeinschaft". Diese Wertegemeinschaft gab es – meiner Ansicht nach – so noch nie. Und es wird sie wohl auch nie geben. Es geht um Interessen, Machtansprüche, wirtschaftliche und militärische Stärke. Es dreht sich wie immer um Geld und nicht um die Menschen und ihre Werte.
Das haben vor vielen Jahren auch Egon Bahr, ehemaliger deutscher Bundesminister für besondere Aufgaben, und Charles de Gaulle, ehemaliger französischer Staatspräsident festgestellt:
"Wenn ein Politiker anfängt, über Werte zu schwadronieren, anstatt seine Interessen zu benennen, wird es höchste Zeit, den Raum zu verlassen." (Egon Bahr)
"Staaten haben keine Freunde, Staaten haben Interessen." (Charles de Gaulle)
Das sollten wir uns vor Augen führen, bevor wir unsere Innen- und Aussenpolitik an «scheinbaren europäischen Werten» ausrichten.
Das schwächt Europa. Und das schwächt Liechtenstein.
(Pixabay, n.Reg. lizenzfrei)