Das Volk hat kein Brot ? Dann sollen sie eben Kuchen essen ...

28.04.2024

Dieses "Zitat" wird bis heute der unglücklichen Königin Marie-Antoinette zugeschrieben. Wahrscheinlich tut man ihr, auch in dieser Hinsicht, einmal mehr Unrecht. Es ist überhaupt nicht verbürgt, dass Marie-Antoinette das jemals gesagt hat. Woher es genau stammt, ist bis heute nicht mehr nachzuvollziehen.

Ueberhaupt ist mit den Nahrungsmitteln in Versailles halbwegs pfleglich umgegangen worden. Zwar wurde im Uebermass von der Küche Essen angerichtet. Und allzu oft blieb ein grosser Teil auf den Tischen liegen, manchens gar unberührt.

Wer aber glaubt, dass diese Nahrungsmittel einfach vernichtet worden sind, der irrt.

  • An den Resten bediente sich zunächst der Adel, der nicht am Tisch des Königs tafelte
  • Die nächsten waren das Küchenpersonal und das dort angesiedelte Gesinde
  • Waren diese alle satt, wurden die letzten Reste vor den Toren Versailles an Bedürftige kostenlos verteilt.

Was viele auch nicht wissen: Die riesigen Gartenanlagen von Versailles standen der Bevölkerung ohne Einschränkung offen. Es gab nur wenige Bereiche, die dem Adel vorbehalten waren.

Es sind damals sicher viele Fehler gemacht worden, und zwar von allen Seiten. Die königliche Familie auszulöschen, das war aber sicher eine schlechte Idee.

So hat auch der Dauphin, der eigentlich der nächste König hätte werden sollen, nur das 9. Lebensjahr erreicht. Er starb aufgrund der körperlichen und psychischen Misshandlungen in seiner "Pflegefamilie", in die man ihn gesteckt hatte. Sein Tod wurde weder verfolgt noch geahndet.

Kein Ruhmesblatt für die "Grande Nation". Bis heute nicht.


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