Armutsbericht liegt vor, aber Massnahmen sind nicht absehbar.

11.09.2023

(LiVa, 11.09.2023) Die Regierung kann noch nicht sagen, ob und wann sie ins Handeln kommen wird.

Die Schere zwischen Arm und Reich ist in Liechtenstein gross. Das war schon länger bekannt, wurde aber kürzlich mit statistischen Daten untermauert: 14,1 Prozent der Einwohner sind arm oder armutsgefährdet. 5,4 Prozent gelten sowohl als einkommens- als auch vermögensarmutsgefährdet. 13,2 Prozent verfügen zwar über ein Einkommen über der Armutsgefährdungsschwelle, nicht aber über finanzielle Reserven, um drei Monate über der Armutsgefährdungsgrenze durchzuhalten.

Gemäss Gesellschaftsminister Manuel Frick hat die Regierung aber noch keine Handlungsfelder definiert. Um dies «ganzheitlich» zu tun, «sind die Systempartner miteinzubeziehen und vertiefte Analysen notwendig», begründet Frick. Das sei zwar geplant, aber einen Zeitplan kann der Minister noch nicht nennen.  

(dwb) Vermutlich ist der Gesellschaftsmininster in seiner wichtigen Tätigkeit derart von noch wichtigeren Themen absorbiert, dass es schlicht zeitlich nicht möglich ist, auch noch den Bedürfnissen der Aermsten nachzukommen. 

Vielleicht ist es aber auch nur so, dass unsere Damen und Herren im grossen Haus aus Verhältnissen stammen, die weit, weit entfernt sind von der Lebenswirklichkeit der Geringverdienenden. Und ihnen deshalb auch die Dringlichkeit dieses Problems - schlicht nicht klar ist. Ja, ich glaube, das dürfte es sein.

Und noch ein vielleicht. Vielleicht könnte es auch sein, dass unser Gesellschaftsminister

im Grossen Haus ganz einfach - am falschen Ort, und am falschen Platz ist. 


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