Absage von Taylor Swift-Konzerten in Wien.

10.08.2024

Aeusserst medienwirksam ist ein "18jähriger" in der österreichischen Provinz als Terrorverdächtiger festgenommen worden. Er und noch zwei weitere Personen werden verdächtigt, ein Terrorattentat an den Taylor Swift Konzerten geplant zu haben.

Das ist in Ordnung so. Die Polizei und dazugehörige Behörden haben auf eine mögliche Gefahr reagiert. Das sollte auch so sein.

Nur: Muss das alles derart medienwirksam, derart lärmig und auffällig passieren ? Hätte es nicht genügt, die Spezialeinheit Cobra hätte den Verdächtigen in Gewahrsam genommen ? Die beiden anderen Tatverdächtigen waren bereits flüchtig, für die Konzerte als keine Gefahr mehr.

War es wirklich notwendig, oder ist es nicht vielmehr so, dass die ÖVP kurz vor den Wahlen noch einen "starken Auftritt" gebraucht hat ? Man wollte möglicherweise vor allen Leuten zeigen, wie schlagkräftig man doch ist ?

Offen gestanden, diese Möglichkeit halte ich für die Plausibelste. Die tausenden Swift-Fans sind nicht Opfer eines (möglichen) Terroranschlages geworden, sondern sie sind schlicht für die parteipolitischen Belange der ÖVP geopfert worden. Sie sollen als Wahlkampfhelfer fungieren.

Ich glaube nicht, dass von einem durchgeknallten Teenager, der ganz offensichtlich ein Geltungsbedürfnis hat, die meiste Gefahr ausgeht. Wir haben in Paris mehr als einmal gesehen: Man muss ein Attentat nicht "zelebrieren" und grosspurigen Ankündigungen im Netz vornehmen. Nur, wenn man sich wichtig genug dazu vorkommt.

Charlie Hebdo war ein gutes Beispiel dafür, wie einfach man viel Elend anrichten kann. Die Polizei und Politik machen uns weis, die "Sicherheitsbehörden" im Land seien leistungsfähig. Das mögen sie sein. In Europa gibt es rund 35 Millionen illegale Schusswaffen. Mehrere Millionen davon sind Schnellfeuergewehre. Damit ist es - leider - möglich, in jedem Supermarkt, fernab jeder Polizei oder Cobra-Einheit, ein Blutbad anzurichten. Die besten unter ihnen sind in der Lage, 25 Schuss abzufeuern. Pro Sekunde.

Wir werden mit dem wachsenden Sicherheitsrisiko leben müssen.

Wir wollten "bunte Gesellschaften". Die haben wir bekommen. Zweifellos.


(Bildquelle: Pixabay,  n.Reg.lizenzfrei)