"40 Jahre Frauenstimmrecht in Liechtenstein".

(LiVa, 08.03.2024) Die Ausstellung «Von der halben zur ganzen Demokratie. 40 Jahre Frauenstimmrecht in Liechtenstein» ist eine Eigenproduktion des Liechtensteinischen Landesmuseums und der Kuratorinnen Martina Sochin-D'Elia und Julia Frick.
(dwb) Gut gemeint. Und beinahe ein wenig grotesk, wie lange wir in diesem kleinen Land gebraucht haben, um eine Selbstverständlichkeit einzuführen. Aber, immerhin, 1984 wars dann tatsächlich so weit.
Allerdings ist der Ausstellung «Von der halben zur ganzen Demokratie …» verfehlt. Liechtenstein ist auch mit der Einführung des Frauenstimmrechts kein demokratischer Staat geworden.
Wären wir eine, so hätten wir ein Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter die Herrschaft ausüben. Das ist in Liechtstein nicht so. Hier sieht es so aus:
«…die Staatsgewalt ist im Fürsten und im Volke verankert und wird von beiden nach Massgabe der Bestimmungen dieser Verfassung ausgeübt».
Das heisst: Die allerletzte Gewalt geht vom Fürsten aus.
Einer natürlichen Person, die nicht von der Mehrheit des Volkes gewählt worden
ist. Entweder - oder, das gibts es in der Demokratie nicht. Entweder Volk. Oder nicht.
Nein. Wir sind kein "Sonderfall" in Europa. Wir sind - nicht demokratisch.
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