223 frisch diplomierte Lehrpersonen.

(LiVa, 27.06.2023) "Vergangenen Freitag durften 223 Diplomandinnen und Diplomanden der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG) ihre Lehrdiplome für die Kindergarten- und Primarstufe entgegennehmen – ein Höchststand an Studienabschlüssen. Die Feier fand in Rorschacherberg statt.
(dwb) Einerseits ist es beruhigend, dass wieder mehr junge Menschen den Beruf eines Lehrers ergreifen. Nach wie vor bedenklich ist aber, wie gross das Missverhältnis zwischen Lehrerinnen und Lehrern geworden ist. Von 223 Diplomandinnen und Diplomanden sind weit über 80 % der Abschliessenden Frauen. Das hat Folgen. Vor allem für die männlichen Schüler. Seit über 20 Jahren stellen Schulämter dieses Missverhältnis bei der Lehrerschaft fest. Getan hat sich, wir sehen es am diesjährigen Abschluss junger Lehrerinnen und Lehrer, - gar nichts. Zum Leidwesen der jungen Buben.
Wir sehen es an der Zahl derjenigen Kinder, die an die weiterführende Schule "Gymnasium" übertreten. Vor 1990 besuchten noch mehr Jungen als Mädchen ein Gymnasium.
Inzwischen haben die Mädchen nicht nur zu den Knaben aufgeschlossen,
sondern sie sogar weit hinter sich gelassen.
Das hat auch massiv negative Auswirkungen auf die Wahl der Studienfächer: Frauen favorisieren eben nicht die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ( z. B. Ingenieurwissenschaften, Fertigung und Bauwesen). Genau in diesen Bereichen aber ist der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal am grössten.
Die NZZ schreibt dazu in ihrer Ausgabe vom 7. Mai 2019: "Es gilt zu untersuchen, welche pädagogischen Lehren man aus den unterschiedlichen Maturitätsquoten von Knaben und Mädchen ziehen muss."
Man darf gespannt sein, wie ernst es unserer Gesellschaft mit der Gleichberechtigung - der Männer - ist.
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